Glück ist keine Laune des Schicksals, sondern das Resultat einer bewussten Lebenseinstellung. Das klingt trivial und erinnert spontan an so etwas wie das Konzept des „positiven Denkens“. Hier geht es jedoch um etwas, das Forscher vor kurzem über die Wirkungsweise von Meditation und Achtsamkeit herausgefunden haben. Sie sagen: Wer meditiert ist ein glücklicherer Mensch.
Glück ist lernbar
Es ist noch gar nicht so lange her, da vertraten Psychologen die Auffassung, dass jeder Mensch durch einen spezifischen „Stimmungssollwert“ geprägt sei. Vereinfacht ausgedrückt haben sie die Menschen grob unterteilt, in diejenigen, deren Glas grundsätzlich halbvoll und ist und in diejenigen, die darunter leiden, dass ihres immer schon halbleer ist.
Wer von Hause aus ein Miesepeter sei, so die Grundannahme, werde selbst durch einen Sechser im Lotto nicht dauerhaft zur Frohnatur.
Tatsächlich lässt sich die Beobachtung äußeren Verhaltens auch im Gehirn erkennen: Bei dauerverstimmten Zeitgenossen und Menschen mit Depressionsneigung ist der rechte präfrontale Kortex aktiver als der linke. Bei Personen mit einer leichteren, positiven Grundgestimmtheit verhält es sich genau umgekehrt.
Studien beweisen: Meditation macht glücklich und gelassen
Lange glaubten die Psychologen, dass der Stimmungssollwert, diese positive oder negative Einfärbung unserer Denk- und Fühlwelt, unbeeinflussbar und somit unveränderbar sei. Also einmal Miesepeter, immer Miesepeter.
Diese Sichtweise gilt inzwischen als überholt und das haben wir unter anderem der Meditations- und Bewusstseinsforschung zu verdanken. In ganz besonderer Weise dem Neurowissenschaftler Richard Davidson von der University of Wisconsin. Er gilt weltweit als einer der Pioniere auf diesem Gebiet.
„Richie“, wie er von Insidern liebevoll genannt wird, untersuchte die Gehirne von tibetischen buddhistischen Mönchen, die sich durch eine ganz besondere Gelassenheit und ein ausgesprochen heiteres Gemüt auszeichnen. Dabei fand er heraus, das die Mönche eine sehr viel höhere Aktivität im linken präfrontalen Kortex gegenüber den anderen Versuchspersonen aufwiesen.
Vertiefende Studien zu Glücks-Stimmungen und Achtsamkeits-Kursen
Diese Ergebnisse waren der Impuls für weitere vertiefende Studien, denn immerhin hätten sie auch auf die besonderen Umstände eines mönchischen Lebens zurückgeführt werden können. Um das auszuschließen, starteten Richard Davidson und sein Team eine Testreihe mit Absolventen eines achtwöchigen Achtsamkeitskurses.
Die Gehirnaktivitäten wurden vor und nach dem Kurs aufgezeichnet. Und tatsächlichen konnte man am Ende von acht Wochen sehen, dass sich durch das Praktizieren von Meditation und Achtsamkeit die Aktivität im linken präfrontalen Kortex erhöht hatte.
Selbstbestimmt und glücklich leben aus der Kraft der Achtsamkeit
Finde deine innere Wahrheit und lebe sie authentisch und frei.
Der glücklichste Mensch der Welt
Und diese Erkenntnisse sind wirklich sensationell, denn vereinfacht ausgedrückt ist dieser Bereich unseres Gehirns maßgeblich daran beteiligt, dass wir uns entspannt, leicht und heiter fühlen. Je stärker er aktiviert ist, desto glücklicher fühlen wir uns.
Der in dieser Hinsicht glücklichste Mensch der Welt ist der tibetisch-buddhistische Mönch, Molkekularbiologe und Vertraute des Dalai Lama, Matthieu Ricard. Er hat den dicksten bisher gemessenen linken Frontalkortex.
Wie werde ich glücklicher?
Selbst wenn du häufig trübe Gedanken hast oder zu depressiven Verstimmungen neigst, weißt du jetzt, dass diese Situation veränderbar ist. DU kannst sie verändern, indem du lernst, Achtsamkeit und Mitgefühl zu praktizieren.
Ich muss dir dafür kein Glück „wünschen“, denn Glück ist kein Zufall, sondern das Resultat einer systematischen Bewusstseinsbildung.
Interview mit Jon Kabat-Zinn: Ist Achtsamkeit die neue Glücksformel?
Buchtipp zum Thema Achtsamkeit und Glück
Ein wirklich lesenswertes Buch stammt von eben jenem besonders glücklichen Menschen, Matthieu Ricard. Es trägt den Titel „Glück„.
Der Verlag sagt über das Buch:
„Glück ist kein Zufall, sondern jeder kann es erlernen«, meint Matthieu Ricard. Es entsteht, wissenschaftlich messbar, aus einem inneren Gleichgewicht von Körper und Geist. Es ist das Resultat eines Reifungsprozesses, der ganz allein von jedem Menschen selbst abhängt.
Dazu gehört auch, sich von der Macht negativer Emotionen wie Hass, Neid, Verlangen und Ich-Bezogenheit zu befreien und sich stattdessen von Mitgefühl, Demut und Güte leiten zu lassen, um im Einklang mit sich und der Welt zu leben.
Dieser innere Zustand, der nicht von äußeren Umständen abhängig ist, ist der Schlüssel zu lebenslangem, tief empfundenem Glück. Kleine Übungen und Meditationsanleitungen am Ende eines jeden Kapitels weisen einen klaren Weg zu einem glücklicheren Leben.“
Dein Achtsamkeitsimpuls
News und Inspiration für ein achtsames Leben
Hallo Doris!
Ich mag deine Beiträge. Alles klingt so einfach. Ich habe schon öfters versucht zu meditieren, aber ich habe Tinnitus und ich schaffe es nicht ruhig zu bleiben. Meistens sind meine Gedanken immer da- was muss ich noch tun, leisten oder vorbereiten,….warum habe ich die oder die Aufgabe nicht lösen können, …Alles ist so anstrengend! Lg Beate
Liebe Beate,
ich sage gerne, die Achtsamkeitspraxis ist einfach aber nicht leicht. ;o)
Wenn du richtig meditieren lernen und dein Kopfkino besänftigen möchtest, dann nimm doch an meinem Achtsamkeits-Online-Kurs „Flourishing your Mind & Life“ teil:
https://dfme-achtsamkeit.com/achtsamkeit-online-kurs-flourishing/
Derzeit ist wirklich vieles anstrengend, da stimme ich dir zu.
Alles Liebe für dich,
Doris